Das Gaswerk in Augsburg Oberhausen

Das Gaswerk in Augsburg Oberhausen

Gaswerk Augsburg Oberhausen Behälterturm Gaswerk Augsburg Rückseite.

Wie gaswerk-augsburg.de entstand

Ein Beitrag von Oliver Frühschütz.

Wenn ich früher jemandem gesagt habe, dass ich im Gaswerk arbeite, wurden mir die gleichen Fragen gestellt. Zum Beispiel, ob das Gas noch selber hergestellt wird. Warum sich die zwei kleinen Gasbehälter immer bewegen, aber der große nicht. Was sich in dem Turm mit der Uhr befindet. Ob das nicht alles sehr gefährlich ist. Und was bei einer Explosion passieren würde.

Nachdem das Gaswerk stillgelegt wurde und ich dort seit 2001 nicht mehr arbeite, hatte ich angefangen, ein paar Bilder zu sammeln. Zuerst nur Bilder von ehemaligen Mitarbeitern. Eigentlich wollte ich sie nur für mich privat haben, als Andenken an die tolle Gaswerkszeit mit den Super-Arbeitskollegen. Nach vielen Stunden der Beschäftigung wurde es aber immer spannender und interessanter. Ich fragte ein paar von unseren „Rentnern“, wie die Gasproduktion damals funktioniert hat. Ich selbst hatte ja nur die Erdgaszeit miterlebt. Ich begann aufzuschreiben.

Dann erschien von Franz Häusler ein Zeitungsbericht in der Augsburger Allgemeinen über das Gaswerk. Er erwähnte, dass in der Schweiz ein ehemaliges Gaswerkskind lebt und dessen Vater ein Tagebuch über die Zeit um 1945 geführt hat. Es handelt von den Kriegstagen im Gaswerk Augsburg. Ich bat Herrn Häußler, mir mit den Schweizern – der Familie Schnyder – einen Kontakt herzustellen. Es kam ein Treffen zustande. Ich erfuhr, dass ein Roman von Hans Prölls mit dem Titel Tag null, Tag eins im Internet veröffentlicht ist. Das Buch ist sehr lesenswert und enthält darüber hinaus, viele Bilder aus dieser Zeit. Meine Augen wurden immer größer. Die Familie Schnyder erzählte mir, das sie seit ihrem Auszug nie mehr im Gaswerk gewesen war. Sie hatten den Wunsch, das Werk nochmals zu sehen. Ich fragte den damals verantwortlichen Werksleiter, ob ich die Familie im Werk herumführen dürfe und ich erhielt die Genehmigung. Wir sahen uns die alten Bilder an und verglichen vor Ort, wo sie aufgenommen worden sind. Das war ein Schlüsselerlebnis für mich. Die Faszination Gaswerk hat mich seit dem nicht mehr losgelassen.

Ich traf auf Martina Vodermayer, eine Studentin, die 2002 ihre Diplomarbeit über das Augsburger Gaswerk geschrieben hat. Sie hat dafür umfangreich recherchiert und viel Interessantes herausgefunden, was auch ich noch nicht gewusst hatte. Schließlich gründete eine Gruppe von Gaswerksinteressierten und einigen ehemaligen Mitarbeitern in Absprache mit den Stadtwerken Augsburg den Verein Gaswerksfreunde Augsburg e.V., in dem ich heute als erster Vorstand aktiv bin. In der Folgezeit hat sich das Sammelgebiet auf Deutschland und die ganze Welt ausgeweitet und auch andere Themen wie die Gasbeleuchtung kamen dazu. Das Ergebnis kann man hier auf dieser Webseite sehen.

Oliver Frühschütz hat von 1993 bis 2001 als Elektriker am Gaswerk gearbeitet. Aufgrund seiner Neugier und Initiative ist heute die Geschichte des Gaswerks Augsburg, die Geschichte der Gasproduktion weltweit und die Geschichte der Gasbeleuchtung in außergewöhnlichem Umfang dokumentiert!

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