Gab es einen Spannungsausfall, konnte das Gaswerk autonom mit einer eigenen Notstromversorgung in Betrieb gehalten werden. Hierfür hat man mehrere Dieselmotoren und Ölmaschinen eingesetzt. So zum Beispiel eine 6-Zylinder-Ölmaschine mit einem 4-Takt-Tauchkolbenmotor. Von der Reichsmarine in Auftrag gegeben, wurde der Motor 1918 von der MAN (Maschinenfabrik Augsburg Nürnberg) gebaut. Er war der technisch am weitesten entwickelte und meistgebaute U-Boot-Motor des 1. Weltkriegs. 1951 wurde er für 30.000 DM von den Stadtwerken gekauft und im Gaswerk aufgestellt. Von der ursprünglichen Marine-Leistung von 1.200 PS bei 450 Umdrehungen pro Minute wurde er auf 700 Ps bei 300 Umdrehungen pro Minute gedrosselt.
Die Maschine war insgesamt 71 Jahre bis 1993 in Betrieb. In den letzten Monaten der Laufzeit traten bei Zylinder 3 zunehmend Knallgeräusche auf. Man vermutete, dass die Zylinderbüchse einen Riss bekommen hatte und Kühlwasser in den Brennraum eingesickert war. Fachleute für diesen Motortyp gab es selbst bei MAN zu dieser Zeit nicht mehr.
Weitere Infos hier: 6-Zylinder-Ölmaschine
Exponat des Monats: Diese Bilder haben wir erst kürzlich im Archiv des Gaswerksmusums entdeckt.