In den Jahresberichten der Stadtwerke Augsburg stand viele Jahre bei der höchten stündlichen Gasababgabe fast immer der 25.12. zwischen 11 und 12 Uhr in den Berichten.
Siehe auch unter https://gaswerk-augsburg.de/wissen/chronologie/ unter 1954 „Höchster Stundenabsatz am 25. Dezember mit 14 000 m³ (sogenannte „Gansspitze“ – wegen der Weihnachtsgans im Gasofen)“
Genau auf diesen Spitzenverbrauch musste das Gaswerk auch vorbereitet sein, man musste also schon ab dem 24.12. mit der Produktion von Stadgas „Vollgas“ geben, damit die Weihnachtsgans am 1. Weihnachtsfeiertag auch in allen Haushalten um 12 Uhr schön warm auf dem Tisch stand.
Neben dem Kochen mit Gas spielte vielleicht auch das Baden (also die Warmwassererzeugen mit Gas) zu dieser Uhrzeit auch eine Rolle, vermutlich haben sich die meisten Kunden auch noch vor dem Mittagsessen ein warmes Bad gegönnt.
Für die meisten Mitarbeiter hieß das aber das sie arbeiten mussten und eben nicht frei hatten um mit Ihren Familien zu feiern.
Dazu kam auch, das um den 20. Dezember herum die längsten Nächte sind und somit früher zu dieser Zeit auch viel Gas für die Straßenbeleuchtung benötigt wurde.
1954 war für das Gaswerk auch ein besonderes Jahr, da kurz vor Heilig Abend der neue große Scheiben-Gasbehälter am 18.12.54 (Probebetrieb) bzw. 20.12.54 (offizielle Inbetriebnahme mit Feier) in Betrieb ging und so zu Weihnachten schon genutzt werden konnte.
Heute wird nicht mehr so viel auf Gas gekocht, daher ist die Gansspitze bei der Gasversorgung nicht mehr spürbar.
Nun ist die „Gansspitze“ bei Strom. https://habewind.de/kulinarische-tradition-zeigt-sich-am-stromverbrauch/ und https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/die-gansebratenspitze-gibt-es-nicht-mehr-6925993.html