Die eigene Eisenbahn und Gleisanlage
Es gibt (seit 1913) auf dem Gelände eine EIGENE "private" Gleisanlage die noch in Betrieb ist.
Die Gleisanlage hatte früher eine Länge vom 1350 m mit 11 Weichen, zwei Waggonwaagen (50 und 60 Tonnen) und einem Lokschuppen sowie zwei Bahnübergängen (Auerstraße und heutige alte Auerstraße).
Seit 1986 sind es bis heute 533 m Gleislänge mit einer Weiche und zwei Bahnübergängen!
Früher gab es sogar eine eigene Werkseisenbahn, dessen Lok die Kokswagen vom Rangierbahnhof abholte.
Das besondere an der Lok war die Bauart. Es handelte sich dabei um eine Dampfspeicherlok.
Nicht zu verwechseln mit Dampflok´s welche den Dampf in der Lok selbst erzeugen. Eine Dampfspeicherlok wurde mit Dampf "betankt", hat den Dampf also nur gespeichert, wie der Name schon sagt.
-
Die Lok hieß im Gaswerk "Dampfbügeleisen"
-
Erbaut von "Lokomotivfabrik Krauss+Comp.Aktiengesellschaft" in München - Sendling
-
Fabrik Nr. 7710
-
Baujahr: 1919
-
Erstinbetriebnahme: September 1919
-
Bauart: B-fl
-
Typ: F1 m
-
Spurweite: Normalspur 1435 mm
-
Länge über alles: 7930 mm
-
Höhe über Schiene: 3750 mm
-
Raddurchmesser: 840 mm
-
Wasserraum: 8000 Liter
-
Dampfraum: 2000 Liter (bei 12 atü)
-
Leistung etwa 200 PS
-
Zylinder: Durchmesser: 450 mm; Hub: 400 mm
-
Leergewicht: 17 t
-
Dienstgewicht: 24 t
-
Achszahl: 2 (beide angetrieben)
-
Triebraddurchmesser: 840 mm
-
Achsabstand: 2500 mm
-
Achsdruck: 12 t
-
Höchstgeschwindigkeit: 30 km/h
-
Zugkraft: (70% und 4 atm) 2700 kg
-
Kesselhöchstdruck: 12 atü
-
Sie wurde am 17.9.1968 abgemeldet.
-
Sie wurde (vermutlich am 1.1.) 1969 nach 50 Betriebsjahren verschrottet.
Insgesamt wurden im Münchner Werk 17 und im Linzer Werk (Österreich) 3 baugleiche Dampfspeicherloks gebaut. (Bauzeit zwischen 1903 und 1922)
Davon sind vier Maschinen erhalten geblieben, davon zwei in Deutschland.
-
Eine davon befindet sich seit 1994 im Bahnhof Ochtendung/Eifel (PLZ 56299).
-
Diese war die ehemalige Lok 2 der Glanzstoff AG in Obernburg
-
Fabrik Nummer: 8072
-
Baujahr: 1924
-
Spurweite: Normalspur 1435 mm
-
Spitzname: Peter
Ich wollte die Lok im Juli 2007 besuchen und fotografieren, da waren die Gleise leider leer. Nach Informationen ist diese Lok leider verschrottet worden.
siehe auch: www.merte.de/BE/archiv/56299-01.htm
Die andere Lok, die nicht zu 100% baugleich mit der Gaswerks Lok aus Augsburg ist, steht jetzt im Eisenbahnmuseum Nördlingen. www.bayerisches-eisenbahnmuseum.de
-
Fabrik Nummer: 6601
-
Baujahr: 1912
-
sonstige Daten wie oben
-
Anmerkung:
-
B-fl (1435), heißt:
-
B = 2 angetriebene Achsen
-
fl = feuerlos (Dampfspeicher)
siehe auch: www.entlang-der-gleise.de/werkbahn-krauss.html
(Danke für die Informationen von Otto Prem !)
Unser "Dampfbügeleisen"
© und Bildquelle: Archiv Gaswerksfreunde Augsburg e.V.
Die Feuerlose Lokomotive vor "ihrer Garage"
© und Bildquelle: Archiv Gaswerksfreunde Augsburg e.V.
Unser "Bügeleisen" beim Dampf "tanken" hinter dem kleinen Scheibengasbehälter.
© und Bildquelle: Johann Rott
Die Gaswerkler verabschieden sich von Ihrem "Dampfbügeleisen" mit Schmuck
und "Ende der guten alten Zeit"
© und Bildquelle: Johann Rott
Original Lokschild der Gaswerkslok
© und Bildquelle: Gaswerksfreunde Augsburg e.V.
"Baugleiches" Schild der Gaswerkslok
© und Bildquelle: Gaswerksfreunde Augsburg e.V.
Gleisplan Gaswerk Augsburg 1963
© und Bildquelle: Gaswerksfreunde Augsburg e.V.
Gleiswaagen
© Oliver Frühschütz
Von der 50 Tonnen Waggonwaage sind heute noch Reste erkennbar.
Die Waage steht hinter der ehemaligen Dreherei.
Hersteller: Ludwig Pfister K.G.
Typ: W110
Baujahr: ca. 1952
Tragfähigkeit: 120 t, Wiegefähigkeit: 50 t, Brückenlänge: 9,5m
Die kleinere Gleiswaage stand etwas westlicher beim ehem. Lokschuppen und wurde vermutlich 1971 abgerissen
Hersteller: Pfister
Baujahr: vor 1938
Tragfähigkeit: 65 t, Wiegefähigkeit: 40 t, Brückenlänge: 7,5m
Waggonkipper
Am Kohlensilo wurden die Waggone mit einem Waggonkipper entladen.
Bilder davon unter: http://www.gaswerk-augsburg.de/kohlensilo.html
Kokslösch-Lokomotive
Ebenso gab es von 1951-1968 eine Kokslösch-Lokomotive für Drehstrom 380V 50 Hz von BBC
Diese fuhr vom Ofen (Fa. Still) zum Löschturm auf einer Spurbreite von 600 mm (Schmalspur)
Die Länge der Schmalspurgleise im ganzen Werk war 400 m
Leider habe ich keine weiteren Daten darüber.