Das Gaswerk in Augsburg Oberhausen

Das Gaswerk in Augsburg Oberhausen

Großer Scheiben-Gasbehälter

Adresse: Am Alten Gaswerk 17

Alte Bezeichnung auch: Gaskessel oder Gasbehälter 3

Mitte: Großer Scheibengasbehälter, Links: Garagen, Rechts: Gasbehälter 1 und 2
 © und Bildquelle: privat

Erbaut 1953 bis 1954 aus Eisen. War bis 2001, also 47 Jahre, in Betrieb.

Der Scheiben-Gasbehälter in Augsburg ist einer von zwei Scheiben-Gasbehältern, die noch in Bayern existieren. Die Scheibe des Gasbehälters bewegt sich beim Füllen mit Gas an der Innenwand nach oben und beim Entnehmen von Gas wieder nach unten. Ein Führungsgestänge auf der Scheibe verhinderte das Verkanten oder Kippen der Scheibe. Eine Scheibenabdichtung sorgte dafür, das kein Gas an den Wandungen austreten kann. Über der Scheibe befindet sich Luft. Nach der Stilllegung ist die Scheibe auf den Grund des Behälters gelegt worden. Der Gasbehälter steht auf einem unterkellerten Fundament aus einer formschönen Betonskelettkonstruktion. Um einen Außenaufzug verläuft eine Treppe mit 392 Stufen. Seit 26. Juli 2009 können Besucher mit einer Führung auf die Aussichtsplattform auf den „Gaskessel“ steigen.

Baujahr: November 1953 – November 1954
Inbetriebnahme: 18. November 1954
Baufirma: MAN (Maschinenfabrik Augsburg Nürnberg) Werk Gustavsburg
Speichervolumen von 100.000 m³
Durchmesser: ca. 45 m
Höhe gesamt (incl. Untergeschoß und Laterne in Dachmitte): 84,1 m
Pfostenhöhe bis Dachrand 72,76 m
Scheibendurchmesser 44,4 m
max. Hub der Scheibe: 65,234 m
Seitenzahl („Felder“): 20
Seitenlänge (je „Feld“): 7,0 m
Umfang: (20 Felder x 7,0 m) 140m
bestehend aus 1.800 genieteten 4,5 mm starken Mantelblechen je 810 mm Hoch (20 Stück pro Etage „Felder“ x 90 Stück in der Höhe „Schüsse“)
204.000 Niete (ca. 6 Mill Nietenschläge) und 24,5 km Schweißnähte halten den Behälter zusammen (Tragende Teile wurden genietet, nicht tragende geschweißt).
Es wurden für den Bau ca. 70000 Arbeitsstunden benötigt, es waren etwa 60 Personen beim Bau beschäftigt.
Es gibt 4 Umgänge (Jeweils beim 21., 41., 61. und 81. „Schuss“).
Um den Außenaufzug geht eine Treppe mit 392 Stufen.
Ebenso existiert ein Innenaufzug zur (Abdicht) Scheibe.
Gewicht der Abdichtscheibe (komplett mit Abdichtöl aber ohne Betongewichte): 219 Tonnen
Gewicht der Abdichtscheibe (incl. 1820 Stück (Beton) Gewichte): 356 Tonnen
Gesamtgewicht 1.058 Tonnen (laut Liste Hersteller MAN)
Blechdicke ca. 5 mm
Der Gasbehälter hatten einen nahezu konstanten „Betriebsdruck“ von 23 mbar.
Letzter kompletter Schutzanstrich: 1974
Letzte Scheibenkontrolle in Betrieb war am 30.3.2001.

Nachts sind insgesamt 7 rote Fliegerwarnleuchten (je 11 Watt Energiesparlampen) zu sehen. Seit September 2008 ist das Treppenhaus und der obere Umgang abends ab Einbruch der Dunkelheit bis etwa 24 Uhr beleuchtet.

Der große Scheibengasbehälter während des Baues 1954
 © und Bildquelle: privat
Der große Scheibengasbehälter kurz vor der Fertigstellung.
 © und Bildquelle: privat
während der Woche des Gaswerks 2007
© und Bildquelle Oliver Frühschütz 2007
Links: Große Scheiben-Gasbehälter, Rechts vorne: Gasbehälter 2, Rechts hinten: Gasbehälter 1. Ansicht von Süden. Aufgenommen im Juni 2002
 © und Bildquelle: Oliver Frühschütz
© und Bildquelle: Oliver Frühschütz
Blick durch das „Mannloch“ nach oben
 © und Bildquelle: Oliver Frühschütz
Abdichtscheibe von oben fotografiert. Es geht über 65 Meter in die Tiefe!An den Wänden mit 20 Ecken lief seitlich das Dichtöl bis zur Scheibe herunter.
© und Bildquelle: Oliver Frühschütz
Blick unterhalb des Daches des Scheiben-Gasbehälters, mittig rechts sieht man Spuren des Abdichtöls. In der Mitte ein Teil des Trichters vom Innenaufzug.
© und Bildquelle: Oliver Frühschütz
Der Gasometer, Inhaltsanzeiger, des Scheiben-Gasbehälters bis 2018.
© und Bildquelle: Oliver Frühschütz
Das Foucaultschen Pendels und die Orgelinstallation siehe:www.bach10k.net im Inneren des Scheiben-Gasbehälters.
© und Bildquelle: Jürgen Scriba
Der Gaskessel Ansicht links ca. 1954, rechts 2018
© Gaswerksfreunde Augsburg e.V. 2018
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