Behälterturm
Adresse: Am Alten Gaswerk 9
Erbaut 1913 bis 1915 aus Backstein. Das Gebäude ist im Gegensatz zu den anderen Betriebsgebäuden nicht aus Stahlbeton.
Der 35 m hohe Behälterturm ist der architektonische Mittelpunkt des Werkes. Er war bis zum Bau des großen Gasbehälters auch das höchste Gebäude der gesamten Anlage. In den oberen Geschossen befinden sich vier Wasserbehälter. Die Behälter hoch über Grund waren wichtig, um immer den benötigten Wasserdruck halten zu können. Das Brauchwasser wurde für die Dampferzeugung, für Warmwasser, für die Heizung der Gebäude sowie für die Herstellung von Wassergas und Generatorengas benötigt. Es diente auch dazu, den heißen Koks zu löschen und das heiße Rohgas zu kühlen. Weiter unten im Behälterturm befindet sich ein aus Blech genieteter Behälter für die Speicherung von Teer. Darunter ist nochmals ein geschraubter Behälter für Ammoniakwasser platziert.
Die Dächer des Hauptturmes (bis 1960) und der beiden Nebentürme (bis 1964) waren früher mit Ziegel gedeckt, wurden aber später mit Blechen umgedeckt. Seit dem ist auch der Fahnenmast von der Dachspitze verschwunden. Baulich verbunden damit ist das Sozialgebäude (davor/südlich), die Elektrozentrale (dahinter/nördlich), sowie zwei Übergänge (Arkadenbrücken) links (westlich) zum Ofenhaus, rechts (östlich) zum Sauger- und Kühlerhaus.
Im Behälterturm befinden sich: (von oben nach unten)
Die zwei Uhrwerke: Das neuere wurde 1955 in Betrieb genommen, das alte Uhrwerk ist seit dem außer Betrieb, steht aber noch oben. Die Turmuhr von 1955 wurde von der Firma Philipp Hörz in Ulm a. D. gebaut (Typ E300a) und hat einen Durchmesser von 1,76m. Die Uhr wurde früher von einer Zentraluhr per Fernleitung mit Impulsen gesteuert, heute wird der Impuls von einem DCF77 Empfänger erzeugt.
Vier Wasserbehälter: Die oberen zwei Behälter fassen zusammen etwa 130 m³ Brauchwasser, die unteren zusammen etwa 140 m³). Sie sind aus Eisenbeton, die bis 2001 stets mit selbst gefördertem Brunnenwasser aus 4 (ehemals 5) Brunnen gefüllt wurden. Brunnen 5 wurde 1970 zugefüllt. Denn neben dem Stadtwasser wurde das Werk zusätzlich durch das Brauchwasser versorgt, mit dem hauptsächlich die Gas-Verdichter und der Notstromgenerator gekühlt wurde. Auch war somit für den Notfall stets genügend Löschwasser vorhanden.
Ein Teerbehälter, in dem das Nebenprodukt Teer zwischengespeichert wurde.
Ein Ammoniakwasser-Behälter für die Zwischenspeicherung.
Die Architektur des Behälterturms hat große Ähnlichkeit mit dem des Glasplastes im Augsburger Textilviertel.