Teleskop-Gasbehälter 2
Adresse: Am Alten Gaswerk 19
Baujahr: 1913. War bis 2001, also 88 Jahre in Betrieb.

© und Bildquelle: Oliver Frühschütz
Baufirma: MAN (Maschinenfabrik Augsburg Nürnberg) Werk Gustavsburg
Speichervolumen: 50.000 m³
Gerüst: 20 Pfosten
Hubteile: insgesamt 3; bestehend aus zwei Hubteilen und einer Oberglocke
Durchmesser: zwischen 53,4 m (am Bassins) und 50,7 m (Oberglocke)
Höhe: (mit Gerüst) 34,4 m
Gasdruck: 10, 14 bzw. 18 mbar, je nachdem, wieviele Hubteile ausgefahren waren
Gewicht leer 5.000 Tonnnen, Betriebsgewicht mit Abdichtwasser 25.000 Tonnen (beide Werte nur geschätzt)
1955 fand eine Generalüberholung statt.
Blechdicke ca. 6 mm
Genietet
Dieser Gasbehälter hat zwei sogenannten Schnellschlüsse, ein Sicherheitsventil – ähnlich eines Syphons, das die Verbindung der Gasleitungen vom und zum Gasbehälter schlagartig unterbrechen konnte, um z.B. den Gasbehälter vom Netz zu trennen.
Besonderes
Es gab eine Wetterfahne oben im Norden des Behältergerüstes mit dem Text „GAS“ auf der Fahne. Früher war an der Südseite das Schild „Koche mit Gas“ montiert, so wie am Gasbehälter 1. Vermutlich sind die zwei Teleskop-Gasbehälter die zwei letzten mit einem MAN Wölbbassin (Rundes Wasserbecken).

© und Bildquelle: Oliver Frühschütz
In der Nacht vom 25. auf dem 26. Februar 1944 wurde dieser Gasbehälter bei einem Angriff auf Augsburg von der eigenen Flak am Standort Bärenkelle) leicht beschädigt. Sie schlug ein faustgroßes Loch in die Wand. Diese wurden in ein paar Tagen repariert und der Gasbehälter funktionierte wieder. Siehe dazu Roman „Tag null – Tag eins“ von Hans Prölss unter http://ds1.dreifels.ch/pinoy/page.asp?DH=81 unter Kapitel 23 Seite 219. Einige Bilder im Archiv des Gaswerksmusuems um 1935 zeigen die zwei Augsburger Teleskopbehälter mit einem Tarnanstrich.
Anscheinend hat der Schutzengel „Sankt Gasius“ das Gaswerk auch im Krieg immer gut beschützt.

© und Bildquelle: privat