Teleskop-Gasbehälter 1
Adresse: Am Alten Gaswerk 18
Erbaut 1910 bis 1913 aus genieteten Eisenblechen. War bis 2001, also 90 Jahre, in Betrieb.

© und Bildquelle: Gaswerksfreunde Augsburg e.V.
Die beiden Teleskop-Gasbehälter sind wahrscheinlich weltweit die letzten mit dem patentierten MAN-Wölbbassin. Die Oberglocke, die oberste mit Dach und die Hubteile, auch Teleskope oder Tassen genannt, tauchen in ein Wasserbassin ein. Der Gasbehälter ist nach außen hin dicht. Strömt Gas ein, wandern Glocke und Tassen je nach Füllungsgrad unterschiedlich weit nach oben, geführt durch ein Führungsgerüst. Das stets sichtbare Gerüst ist je nach Speicherinhalt unterschiedlich hoch mit der Glocke und den Hubteilen ausgefüllt. Vom Gaswerk in Augsburg wurden zwei Teleskop-Gasbehälter betrieben. Der kleinere Gasbehälter 1 ist das älteste Bauwerk auf dem Gelände.
Bauzeit: 7. Oktober 1910 bis 2. Dezember 1911
Baufirma: MAN (Maschinenfabrik Augsburg Nürnberg) Werk Gustavsburg
Inbetriebnahme: 4. Dezember 1911
Speichervolumen: 25.000 m³
Gerüst: 16 Pfosten
Hubteile: insgesamt 3; bestehend aus zwei Hubteilen und einer Oberglocke
Durchmesser: zwischen 39,8 m (am Bassins) und 37,2 m (Oberglocke)
Höhe: (mit Gerüst) 32,5 m
Gasdruck: 10, 15 bzw. 19 mbar, je nachdem, wieviele Hubteile ausgefahren waren
Gewicht leer 2.500 Tonnnen, Betriebsgewicht mit Abdichtwasser 12.500 Tonnen (beide Werte nur geschätzt)
Blechdicke ca. 6 mm
Genietet
Im Gegensatz zum größeren Teleskop-Gasbehälter 2 hat dieser Behälter keinen sogenannten Schnellschluss, ein Sicherheitsventil. Es ist ähnlich eines Syphons, das die Verbindung der Gasleitungen vom und zum Gasbehälter schlagartig unterbrechen konnte, um z.B. den Gasbehälter vom Netz zu trennen.
Besonderes: Der Werbetext „KOCHE MIT GAS“ seitlich am Gerüst des Gasbehälters ist besonders gut aus der Ferne zu sehen. Einige Bilder um 1935 zeigen die zwei Augsburger Teleskopbehälter mit einem Tarnanstrich.

© und Bildquelle: privat

© und Bildquelle: Oliver Frühschütz

© und Bildquelle: Oliver Frühschütz 2007

© und Bildquelle: Oliver Frühschütz 2007

© und Bildquelle: Oliver Frühschütz 2007

© und Bildquelle: Oliver Frühschütz