Der große Scheiben-Gasbehälter 3 mit 100.000 m³ (Gaskessel)
Am Alten Gaswerk 17
Alte Bezeichnung auch: Gaskessel oder Gasbehälter 3
Erbaut 1953 bis 1954 aus Eisen. Der Gasbehälter steht auf einem unterkellerten Fundament
aus einer formschönen Betonskelettkonstruktion.
Auf diesem Fundament ruht der von der Firma MAN erbaute Behälter mit einem Speichervolumen
von 100 000 m³, einem Durchmesser von ca. 45 m, einer Höhe von ca. 84 m und einem
Umfang von 140 m. Der Behälter ist aus 1 800 genieteten Mantelblechen geformt, jedes Blech
ist 810 mm hoch und zusammengefügt aus 20 Feldern x 7 m. Das macht zusammen rund 200 000
Niete und 24,5 km Schweißnähte. Für den Bau wurden ca. 70 000 Arbeitsstunden
benötigt. Etwa 60 Personen waren beim Bau beschäftigt. Um den Außenaufzug verläuft
eine Treppe mit 392 Stufen.
Ebenso existiert ein Innenaufzug hinab zur Scheibe. Die Scheibe des Gasbehälters bewegt
sich beim Füllen mit Gas an der Innenwand nach oben und beim Entnehmen von Gas wieder
nach unten.
Ein Führungsgestänge auf der Scheibe verhinderte das Verkanten oder Kippen der Scheibe.
Eine Scheibenabdichtung sorgte dafür, das kein Gas an den Wandungen austreten kann. Über
der Scheibe befindet sich Luft. Das Gewicht der Scheibe mit Abdichtöl beträgt 219
Tonnen. Um den notwendigen Gasdruck zu erhalten, ist die Scheibe mit 1 820 Stück Betongewichten
belegt, so dass sie dann insgesamt 356 Tonnen wiegt. Nach der Stilllegung ist die Scheibe auf
den Grund des Behälters gelegt worden.
Unser größter Gasbehälter ist der weit sichtbare "kleine Bruder" des in der Stadt Oberhausen stehenden Gasbehälters.
Der Scheiben-Gasbehälter in Augsburg ist einer von zwei Scheiben-Gasbehältern, die noch in Bayern existieren.
Der Augsburger Scheibengasbehälter ist komplett "unterkellert", hat also ebenerdig einen großen Lagerraum unter dem eigentlichen Behälter.
Seit 26. Juli 2009 können Besucher mit einer Führung auf die Aussichtsplattform
auf den "Gaskessel" steigen.
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Baujahr: November 1953 - November 1954
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Inbetriebnahme: 18. November 1954
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Baufirma: MAN (Maschinenfabrik Augsburg Nürnberg) Werk Gustavsburg
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Speichervolumen von 100.000 m³
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Durchmesser: ca. 45 m
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Höhe gesamt (incl. Untergeschoß und Laterne in Dachmitte): 84,1 m
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Pfostenhöhe bis Dachrand 72,76 m
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Scheibendurchmesser 44,4 m
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max. Hub der Scheibe: 65,234 m
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Seitenzahl ("Felder"): 20
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Seitenlänge (je "Feld"): 7,0 m
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Umfang: (20 Felder x 7,0 m) 140m
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bestehend aus 1800 genieteten 4,5 mm starken Mantelblechen je 810 mm Hoch (20 Stück pro Etage "Felder" x 90 Stück in der Höhe "Schüsse")
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204000 Niete (ca. 6 Mill Nietenschläge) und 24,5 km Schweißnähte halten den Behälter zusammen (Tragende Teile wurden genietet, nicht tragende geschweißt).
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Es wurden für den Bau ca. 70000 Arbeitsstunden benötigt, es waren etwa 60 Personen beim Bau beschäftigt.
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Es gibt 4 Umgänge (Jeweils beim 21., 41., 61. und 81. "Schuß")
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Um den Außenaufzug geht eine Treppe mit 392 Stufen.
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Ebenso existiert ein Innenaufzug zur (Abdicht) Scheibe.
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Gewicht der Abdichtscheibe (komplett mit Abdichtöl aber ohne Betongewichte): 219 Tonnen
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Gewicht der Abdichtscheibe (incl. 1820 Stück (Beton) Gewichte): 356 Tonnen
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Gesamtgewicht 1058 Tonnen (laut Liste Hersteller MAN)
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Blechdicke ca. 5 mm
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Der Gasbehälter hatten einen nahezu konstanten "Betriebsdruck" von 23 mbar.
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Letzter kompletter Schutzanstrich: 1974
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Letzte Scheibenkontrolle in Betrieb war am 30.3.2001.
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Er war bis zum Jahre 2001 (also 47 Jahre) in Betrieb.
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Nachts sind insgesamt 7 rote Fliegerwarnleuchten (je 11 Watt Energiesparlampen) zu sehen. (Eigentlich schon erstaunlich, wie weit man eine 11 Watt Lampe nachts sehen kann.)
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Seit September 2008 ist das Treppenhaus und der obere Umgang abends ab Einbruch der Dunkelheit bis etwa 24 Uhr beleuchtet.
Zum Panorama vom Dach des 84m hohen Gaskessels (hier klicken)
Der große Scheibengasbehälter während des Baues 1954
© und Bildquelle: privat
Der große Scheibengasbehälter kurz vor der Fertigstellung
© und Bildquelle: privat
Mitte: Der große Scheibengasbehälter Links: Garagen Rechts: Gasbehälter
1 und 2
© und Bildquelle: privat
Hinweis: Die Bilder wechseln durch, also etwas warten!
So farbig war der Gasbehälter zur Veranstaltung Pop-City im Jahr 2006 beleuchtet.
Original-Bilder, keine Fotomontage!
© und Bildquelle: Markus Arnold
Hier der beleuchtete Gaskessel während der Woche des Gaswerks 2007
© und Bildquelle Oliver Frühschütz 2007
Links: Der große Scheibengasbehälter
Rechts vorne: Gasbehälter 2
Rechts hinten: Gasbehälter 1
Ansicht von Süden
Aufgenommen im Juni 2002
© und Bildquelle: Oliver Frühschütz
So schön ist der große 100.000 m³ Gasbehälter innen (von unten nach
oben)
Mein absolutes Lieblingsbild !
Das Bild entstand sozusagen "blind"- ich hob die Kamera durch ein Mannsloch, ohne
selbst zu sehen, was dabei auf´s Bild kommt. Inzwischen ist das Öl getrocknet und
der Effekt nicht mehr so stark.
© und Bildquelle: Oliver Frühschütz
Blick durch ein "Mannsloch" nach oben
© und Bildquelle: Oliver Frühschütz
So schön ist der große 100.000 m³ Gasbehälter innen mit Blick auf die
Abdichtscheibe (von oben nach unten)
An den Wänden (20 Eck) lief seitlich das Dichtöl bis zur Scheibe herunter
Auf diesem Bild befindet sich die Scheibe ganz unten.
Mit dem Foto ist das nicht so gut erkennbar, aber hier geht es über 65 Meter in die Tiefe!
© und Bildquelle: Oliver Frühschütz
Blick unterhalb des Daches des Scheibengasbehälters, leicht rechts sieht man, wo früher das Abdichtöl nach unten gelaufen ist, um die Scheibe abzudichten.
In der Mitte ein Teil des Trichters vom Innenaufzug
© und Bildquelle: Oliver Frühschütz
Der Gasometer (Inhaltsanzeiger) vom Scheiben-Gasbehälter bis 2018
© und Bildquelle: Oliver Frühschütz
Das Foucaultschen Pendels und die Orgelinstallation siehe:www.bach10k.net im Inneren des Scheiben-Gasbehälters in Augsburg
© und Bildquelle: Jürgen Scriba
Der Gaskessel Ansicht links ca. 1954, rechts 2018
© Gaswerksfreunde Augsburg e.V. 2018
Allgemeines und Funktionsweise:
siehe unter Gasbehälter